Berliner Marcus Bräu

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Berliner Morgenpost vom 18.10.2004


O'zapft is! Selbstgebrautes aus Berlin

Bier aus eigenem Kupferkessel: Zehn Gasthaus-Brauereien im Test


Wehmütig denken wir an sonnig-warme Tage, als wir unser Bier noch unter alten Bäumen trinken konnten . . . Doch egal, ein kühles Blondes zischt zu jeder Jahreszeit. O'zapft is! Berlin hat eine Vielzahl kleiner Gasthaus-Brauereien, deren Produkte überraschend gut schmecken. Die Reporter der Berliner Morgenpost haben für Sie zehn diese Gaststätten besucht und getestet. Die Ergebnisse sind Momentaufnahmen. Oft entspann sich eine Fachsimpelei mit dem jeweiligen Braumeister neben den Kupferkesseln. In den Braustuben lassen sich die Besucher kaum "klassifizieren", denn die Mischung stimmt: Bier macht gesellig und scheint klassenlos, läßt es doch Zwanzigjährige friedlich neben Grauhaarigen sitzen und Studenten den Skatbrüdern am Nebentisch herzlich zuprosten. Wohl bekomm's.


Klein, aber fein: Marcus Barkowsky braut nur 140 Hektoliter im Jahr

Kleiner geht es kaum noch. Nicht ohne Stolz sagt Inhaber und Bier-Namenspatron Marcus Barkowsky, er betreibe an der Münzstraße 1-3 die kleinste Brauerei Berlins. Gerade einmal 140 Hektoliter Marcus-Bräu jährlich schafft die Anlage. Helles nach Pilsener Brauart und Dunkles braut Barkowsky, der sich die Kunst der Bierherstellung selbst beigebracht hat. Daß hier ein Autodidakt am Werk ist, stört die Gäste, Touristen, Kiezbewohner und Bierfreunde aus ganz Berlin aber nicht. Sie schätzen die fairen Preise und die freundliche Atmosphäre im Familienbetrieb, der, bereits 1988 eröffnet und seit 2000 sein eigenes Bier im Angebot hat. "Das beste in Berlin", wie die beiden englischen Stammgäste Jim und Dave betonen. Die Speisekarte in der Microbrauerei Barkowsky setzt auf gutbürgerliche Küche vom Bierkutschersteak bis zum Eisbein. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 11 Uhr an, Sonnabend und Sonntag ab 16 Uhr solange, bis der letzte Gast gegangen ist.

Der Tagesspiegel vom 8 März 2007

von Moritz Honert


Goldenes Handwerk


Die kleinste Brauerei Deutschlands passt in ein Schaufenster. Gerade mal zwei Quadratmeter Stellfläche brauchen die kupferroten Kessel der Brauerei Barkowsky in der Münzstraße. Kneipier und Brauer Marcus Barkowsky ist stolz auf seine Maschine. Rund 25 000 Euro hat sie gekostet. Einen Hektoliter, also 100 Liter, schaffe er damit pro Sudvorgang. Im Jahr kämen so rund 150 Hektoliter Bier zusammen. Für seinen Bedarf völlig ausreichend. Das Geschäft mit dem Selbstgebrauten floriere.


Tatsächlich: Obwohl die Deutschen seit Jahren kontinuierlich weniger Bier trinken und im vergangenen Jahrzehnt fast jede vierte mittelständische Brauerei verschwunden ist, liegt die Zahl der Braustätten in Deutschland seit Jahren konstant bei rund 1300. Grund dafür ist die gestiegene Zahl der Kleinbrauereien, die pro Jahr weniger als 5000 Hektoliter herstellen (siehe Grafik). Allein in Berlin gibt es davon zwölf Stück .


Barkowsky hat seine Brauereilizenz 1999 erworben. Das Wissen hat er sich selbst angeeignet. Aus Büchern, wie er sagt. Ein befreundeter Braumeister habe ihn dann in die Feinheiten eingeweiht.


Für den Kneipier war die Entscheidung, sein eigenes Bier zu brauen, vor allem eine strategische. „Die Konkurrenz ist groß. Um zu überleben, muss man eine Nische besetzen", erklärt er. Doch auch finanzielle Gründe hätten eine Rolle gespielt. „Wenn ich ein Fass von einer großen Brauerei kaufe, zahle ich dafür rund 80 Euro", sagt Barkowsky. „Wenn ich mein eigenes Bier braue, dann geht das schon für ein Viertel des Preises." Die Rechnung ging auf, der Anteil der Eigenproduktion am Ausschank beträgt bei ihm heute 95 Prozent.


Das Geschäft laufe, sei aber hart, sagt Barkowsky. Wer seine Nische nicht ganz genau kenne, solle vorsichtig sein. Die Zahlen bestätigen das: Von 1991 bis 2005 sank der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von 169 auf 130 Liter pro Jahr. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Und das schreibt die Presse über das Berliner Marcus Bräu...

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